Wissenswertes über Kreditumschuldung

Wissenswertes über Kreditumschuldung

Eine alte Lebensweisheit sagt, man könne Schulden nicht mit Schulden bezahlen. Doch diese Phrase darf auf dem Kreditmarkt keine Gültigkeit beanspruchen. Eine Kreditumschuldung kann, sofern sie richtig gemacht wird, aus der Verschuldungsfalle helfen. Unter einer Umschuldung versteht man gemeinhin die Aufnahme eines zweiten Darlehens, um damit einen älteren Kredit abzulösen. Der rechtliche Hebel für diesen Vorgang ist das Sondertilgungsrecht, das sich aufgrund der deutschen Gesetzgebung in allen deutschen Ratenkreditvereinbarungen befinden muss. Der Sinn einer Umschuldung ist es, die Kreditkosten zu senken. Dies geschieht dadurch, dass die Zins- und die Entgeltbelastungen (Gebühren für Kontoführung, Verwaltungsaufgaben, Sondertilgung, etc.) beim neuen Kredit niedriger sind als beim älteren Darlehen.

Die Vorteile einer Kreditumschuldung

Durch diesen Vorgang ergeben sich für den Kreditnehmer zwei Vorteile: Dadurch, dass der Wert der Gesamtverschuldung sinkt, hat der Darlehensnehmer monatlich mehr Geld zur Verfügung, denn durch die niedrigere Gesamtverschuldung sinkt auch die Ratenbelastung. Fast noch wichtiger ist jedoch der zweite Vorteil einer Kreditumschuldung: Die Kreditwürdigkeit verbessert sich. Darlehensvereinbarungen werden bei der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung gespeichert, deren Eintrag maßgeblich über die eigene Kreditwürdigkeit bestimmt. Dadurch, dass man ein teureres gegen ein günstigeres Darlehen tauscht, sinkt die registrierte Schuld und die Kreditwürdigkeit verbessert sich.

Worauf muss man bei einer Umschuldung achten?

Die gelungene Kreditumschuldung steht und fällt mit den Kosten. Der neue Kreditvertrag muss aus diesem Grund genau analysiert werden. Häufig versprechen Darlehen extrem niedrige Zinsen, verschleiern dabei jedoch ihre wahren Kosten, die erst später in diversen sehr kleingedruckten Klauseln auftauchen. Sobald die Kosten für den neuen Kredit jedoch größer sind als für das ältere Darlehen, verkehren sich alle etwaigen Vorteile ins Gegenteil. Zudem macht eine Kreditumschuldung nur für ein bestimmtes Zeitfenster Sinn. Banken verlangen bei Ratenkrediten eine gewissen Mindestlaufzeit, die meist zwischen zwölf und 24 Monaten liegt. Ist der ältere Kredit jedoch nur noch zehn Monate vor der endgültigen Ablösung entfernt, macht die Kreditumschuldung keinen Sinn mehr, da man sonst eine kurzfristige finanzielle Belastung gegen eine mittelfristige tauscht. Selbst, wenn das neue Darlehen günstiger wäre, würde sich dies negativ auf die Kreditwürdigkeit auswirken, da man eine längerfristige Zahlungsvereinbarung eingehen würde.

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