Hohe Staatsverschuldung macht günstige Baufinanzierung möglich

Seitdem die europäische Zentralbank den Zinssatz um 0,25 Prozentpunkte angehoben hat, wird auf heftigste spekuliert, ob nun auch die Bauzinsen ansteigen werden. Zwar verhalten diese sich bisher ruhig aber dennoch wird vermutet, dass die Banken ihre gestiegenen Kosten unvermeidlich irgendwann an ihr Kunden weiterleiten werden.

Der Leitzins kann nicht mehr angehoben werden

Eine andere Theorie besagt dagegen, dass die Staatsschulden der europäischen Staaten inzwischen so hoch sind, dass die Zentralbanken die Leitzinsen gar nicht weiter anheben können, ohne der Volkswirtschaft massiv zu schaden. Verharren die Zinsen über eine längere Zeit auf einem hohen Niveau, müssen auch die Staaten mehr für ihre Schulden bezahlen. Zwar ist Deutschland gerade auf einem Konjunkturhoch, dennoch wäre ein hohes Zinsniveau auch hier auf längere Sicht ein Problem. Momentan liegt die Staatsverschuldung bei 2 Billionen Euro und die Zinslast beläuft sich auf über 90 Milliarden Euro jährlich. Steigt der Zinssatz von derzeit durchschnittlich 4,5 Prozent nur um einen weiteren Prozentpunkt, dann kämen noch einmal 20 Milliarden Euro Zinsen pro Jahr dazu.

Zentralbanken sollen Staatsanleihen verkaufen

Deutschland könnte dies zwar, wenn der Haushalt auch in den kommenden Jahren ausgeglichen bleibt, noch stemmen aber Staaten, die weniger solvent sind, wie Griechenland oder Portugal, hätten darunter sehr zu leiden.

Der Staat wirkt deshalb regulierend auf die Zentralbanken ein. Diese werden dazu angehalten Staatsanleihen zu kaufen, um die Nachfrage positiv zu beeinflussen. Eine steigende Nachfrage hat einen steigenden Kurs und damit fallende Zinsen wie auch eine steigende Inflationsrate zur Folge. Nach dieser These haben Baufinanzierer auch in den nächsten Jahren nichts zu befürchten und können sich zu günstigen Zinsen ihr Traumhaus finanzieren.

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